Teenpower (eBook) von Pia Beck Rydahl

 

 

 

 

 


Das Buch hielt mich bald gefangen und als ich erst zu lesen
anfing, konnte ich nicht wieder stoppen. Pias Art zu schrei­-
ben ließ mich glauben, dass ihre Übungen mir helfen könn­-
ten. Ich konnte auch sehen, dass nicht nur ich Probleme
habe.
Teenpower hat mir zu einem besseren Selbstwert verhol­-
fen, ich glaube jetzt mehr an mich und an meine Quali­-
täten. Ich bin fröhlicher und traue mir mehr zu als früher,
als mein Selbstvertrauen gering war. Auch bin ich offener
anderen gegenüber und ich bin ehrlicher zu mir selbst.
Ich glaube, dass alle Jugendlichen von einem Buch wie
Teenpower profitieren können. Es hilft ihnen, ihren Selbst­
wert und ihre Lebensqualität zu steigern.
Ich glaube auch, dass Eltern Jugendlicher, die einen niedri­-
gen Selbstwert haben, vom Buch profitieren können, weil
sie sich in der Beziehung zu ihren Teenagerkindern oft
frustriert und ohnmächtig fühlen.

Ida, 16 Jahre


Renate Götz Verlag


„Teenpower zu lesen war lehrreich. Ich habe angefangen darüber
nachzudenken, wie ich meine Freundschaften und mein Verhältnis
zu meinen Eltern verbessern könnte. Und das Buch hat mir dabei
geholfen, das Verhältnis zu meinem Vater zu verbessern.“
Stine, 17 Jahre


„Teenpower hilft einem daran zu glauben, dass man den ersten
Schritt wagen muss. Man sieht, dass man nicht allein ist mit der
Angst vor diesem und jenem. Angst haben alle. Ich habe gelernt,
dass ich nicht sauer werden muss, wenn ich mir etwas nicht zutraue
oder Angst habe. Jede/r hätte Freude an diesem Buch.“
Marie, 16 Jahre


Pia Beck Rydahl

(geb. 1974) ist Teenager-Coach und Gründerin des Coaching- und Aus­bil­dungs­instituts „Hverdagens Helte - Everyday Heroes“, das Coaching für Jugendliche und deren Eltern anbietet. Sie war eine der Ersten in Däne­mark, die Arbeitsmethoden für junge Menschen mit Selbstwertproblemen entwickelte und ist heute renommierte Trainerin für junge Leute. Seit 2006 wurde „Teenpower“ einer der beliebtesten Teenager-Kurse in Dänemark.
Pia ist Elternbildnerin mit einer Ausbildung in Familientherapie am Kempler Institut und in kognitivem Coaching bei Mindjuice, Dänemark.


Teenpower-Kurse
Teenpower ist auch ein Trainingsprogramm, das Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt. Es wurde in Dänemark entwickelt und seither mit hunderten Jugendlichen erfolgreich durchgeführt.
Nähere Infos auf www.familylab.at, www.familylab.ch, www.familylab.de


Pia Beck Rydahl

 

TEENPOWER

... geh DEINEN Weg!

 

Übersetzung aus dem Dänischen von
Christian Andersen


Das gesamte Verlagsprogramm findest du auf
www.rgverlag.com


Titel der Originalausgabe:
Teenpower - skab det teenageliv du drømmer om!
© by JP/Politikens Forlagshus A/S, Vestergade 26, DK-1456 København K, 2008
Autorin: Pia Beck Rydahl, Dänemark
Aus dem Dänischen übersetzt von Christian Andersen
Alle Rechte an der Übertragung ins Deutsche bei
Renate Götz Verlag, A-2731 Dörfles, Römerweg 6
2. Auflage Oktober 2011
Copyright © by Renate Götz Verlag
A-2731 Dörfles, Römerweg 6
e-mail: info@rgverlag.com
www.rgverlag.com
Bildnachweis
Foto der Autorin © by Ninna Nisbeth, Kopenhagen
Cover Seite 1 unter Verwendung der Fotos
„dancing“ © by iStockphoto.com/AYakovlev - Alexander Yakovlev
„grunge paint“ © by iStockphoto.com/Andipanz - Andrea Gingerich
Fotos im Innenteil von und mit Jugendlichen:
© by Romy Altmann S. 22, Magdalena Blazek S. 36, Dominik Risavy S. 58, 138,
Benjamin Risavy S. 160
Hintergrund S. 188 „grunge paint“ © by iStockphoto.com/Andipanz - Andrea
Gingerich
alle anderen Fotos im Innenteil © by Eva Denk
Layout, Cover- und Gesamtgestaltung sowie Bildbearbeitung
© by outLINE|grafik Eva Denk, A-2340 Mödling . www.outlinegrafik.at
Produktion: Druckerei Paul Gerin, Wolkersdorf . www.gerin.co.at
Printed in Austria
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck,
Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages
reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfäl-
tigt oder verbreitet werden.
ISBN 978-3-902625-14-4


Inhalt

  7 Einleitung
Kapitel 1 11 Wie steht es um dein Selbstwertgefühl?
Kapitel 2 23 Wer bist DU eigentlich?
Kapitel 3 47 Beherrsch deinen „inneren Papagei“
Kapitel 4 59 Wie du lernst, positiv zu denken
Kapitel 5 79 Lern deine Gefühle kennen
Kapitel 6 97 „Ich habe doch vor nichts Angst“
Kapitel 7 121 So überwindest du deine Schüchternheit
Kapitel 8 139 Du bist dein ganz eigener Typ, aber wer bist du?
Kapitel 9 161 So kannst du deine Freundschaften vertiefen
Kapitel 10 175 Wie du mit deinen Eltern klarkommst
Kapitel 11 189 Lern, dich selbst zu coachen
Kapitel 12 203 Leb dein Teenagerleben mit Teenpower
  207 Dank
  208 Literatur

„Das Buch hat mir geholfen, aus meiner ‚Geborgenheitszone‘ hervor-
zutreten. Es ist ein glaubwürdiges Buch und es ist klar erkennbar,
dass es nicht von einem alten, grauhaarigen Professor geschrieben
wurde.“
Frederik, 17 Jahre


Einleitung

Teenpower ist ein Buch für dich. Du bist jung und lebst in einer Zeit mit vielen Herausforderungen. Wenn du das Buch liest, kannst du dich selbst bes­ser kennenlernen und deinen Herausforderungen gestärkt begegnen. Teenpower gibt dir Wissen, Tipps und Übungen, mit denen du ein besseres Selbstwertgefühl bekommen kannst. Du wirst viele Methoden kennenlernen, wie du deine negativen Gedanken zu positiven wenden kannst. Dadurch wirst du mehr Freude am Leben finden und diese Freude mit an­deren teilen können.

Du wirst weiters das Geheimnis der Faulheit kennenlernen, wie du ins Schwarze triffst, wie du vom 10m-Brett springst und was dazugehört, um die Welt zum Freund zu haben.

Wie du das Buch nutzt, ist deine Sache. Vielleicht entscheidest du dich dazu, es nur zu überfliegen, um ein paar Tipps und Tricks zu sammeln, die du üben willst. Vielleicht schaust du nur die Überschriften an und beginnst die Teile, die dich ansprechen, zu lesen.

Aber ein Buch allein hilft nicht weiter. Ich bin der Meinung, dass man sich am besten helfen kann, indem man mit einem nahestehenden Menschen spricht. Wenn man über die eigenen Probleme und Gefühle spricht, können sich Gedanken entfalten, die einem zu neuem Wachstum verhelfen. Dieses Buch kann dir einen Kick in eine neue Denkrichtung geben und hilft dir damit, anders zu handeln.

Wer bin ich?

Noch vor wenigen Jahren glaubte ich, dumm, unintelligent und ein Nichts­nutz zu sein. Ich war davon überzeugt, dass ich in meinem Leben keinen Erfolg haben würde. Ich lebte das Leben, als wäre es ein Probelauf, gleich würde mein richtiges Leben beginnen. Trotzdem hatte ich die Hoffnung, mich eines Tages zu finden und festzustellen, dass ich mehr vermochte, als ich glaubte.

Als ich dieses Buch für dich zu schreiben begann, war ich besorgt. Ein gewöhnliches und ein wenig dummes Mädchen wie ich konnte doch kein Buch schreiben, dachte ich. Wusste ich genug, um so viele Seiten zu be­schreiben? Außerdem hatte ich ja davor schon so viele Sachen begonnen, ohne sie zu Ende zu führen. Und was würde geschehen, wenn die Leute vom Verlag herausfänden, dass ich dumm bin?

Mein Kopf war voller Gedanken. Und das wurde erst nach den ersten Kapiteln besser. Ich entschied mich, das Buch zu schreiben, weil ich viel über mich und über Menschen im Allgemeinen gelernt hatte: dass negative Gedanken uns stoppen können, wir auf sie aber nicht zu hören brauchen. Wir brauchen diesen Gedanken nicht zu glauben und sie sind nicht immer wahr. Man kann sich einen Stoß geben und die Gedanken einfach sein lassen. Die Dinge nahmen ihren Lauf und mit der Zeit verschwanden meine Bedenken.

Es geht also nicht darum, ob du daran glaubst,
dass du etwas Bestimmtes tun kannst, sondern
darum, dass du es trotzdem tust. Das will ich dir
mit diesem Buch zeigen.

In meiner Tätigkeit als Coach von Teenagern führe ich täglich Gespräche, in denen es darum geht, wie sich die Jugendlichen fühlen und was sie in sich entwickeln wollen. Welche Ziele sie haben und wie sie sie erreichen. Die Gedanken, Gefühle, Träume und Frustrationen der Jugendlichen inspirieren und berühren mich jeden Tag. Und oft fühle ich mich zurückversetzt in die Zeit, in der ich selbst Teenager war - so lange ist das auch nicht her.

Ich zog als 16-jährige Gymnasiastin von zu Hause aus. Rückblickend kann ich sehen, dass das zu früh war, dass Schulbesuch, Aufgaben und Schlaf zu kurz kamen. Ich zog mit meiner Freundin Helle zusammen und wir mussten selbst das Geld für die Miete verdienen, was nicht leicht war.

Ich erinnere mich an meinen Ärger über meine Mutter. Ich fand, dass sie mich einengte und zu neugierig war. Ich wollte in Ruhe gelassen werden, mir und anderen beweisen, dass ich selbstständig und stark sein konnte.


Ich glaubte, dass ich das durch mein Weggehen zeigen musste. Heute kann ich sehen, dass meine Mutter immer das Beste für mich wollte und ich ihrem Rat gegenüber nicht offen war.

Ich kann mich auch an meinen ersten Liebeskummer erinnern. Damals hatte ich meine ersten Selbstmordgedanken, weil ich dachte, dass alles egal sei und „dass sie es bereuen würden, wenn ich nicht mehr da wäre.“ Das war das erste Tief meines Lebens. Aber auch das überstand ich. Immer wieder saß ich ganz schön in der Patsche, weil ich nicht gerade das stillste Mädchen war.

Noch als 12-Jährige war ich immer das brave Mädchen der Klasse mit langem blonden Haar, einer riesigen Zahnspange und rot umrandeten Ver­größerungsgläsern vor den Augen. Was haben meine Eltern bloß gedacht, als sie mir eine rote Metallbrille mit superdicken Gläsern gaben? Mit dieser Brille sahen meine Augen aus wie die eines Fisches und damit wurde ich aufgezogen.

Nach meinen Jahren als braves Mädchen, das in der Schule tüchtig war, wechselte ich die Rolle. Nach außen mimte ich das „gleichgültige“ Mäd­chen, das eine harte Sprache sprach und cool wirkte. Das wurde zu meiner Maske. Heute glaube ich, dass ich meine tiefe Verunsicherung verschleiern wollte. Ich konnte nicht so auftreten wie die Beliebtesten der Klas­se, wollte aber durch Lügen beeindrucken, um Freunde zu bekommen.

In diesem Buch wirst du Hilfe für Situationen finden, in denen du ge­mobbt wirst. Du wirst auch Ideen dafür finden, wie du deine Eltern besser ertragen kannst. Du wirst auch mehr darüber lernen, welche Maske du trägst und was passieren kann, wenn du sie ab und zu ablegst.

Ich habe Teenpower geschrieben, weil ich weiß, dass Jugendliche weder zu verzweifeln brauchen, noch sich einsam fühlen müssen. Es gibt auch andere Wege. Alle können ein besseres Selbstwertgefühl bekommen und ich will dir mit diesem Buch einen Anstoß in Richtung eines gestärkten Selbstwertgefühls geben. Ich will dich dazu ermuntern, neue und mutige Schritte in deinem Leben zu setzen, damit du das tust, was dich wirklich interessiert. Alles Übrige hängt allein von dir ab.


Wie steht es um dein
Selbstwert
gefühl ?

Worum geht es in diesem Kapitel?
In diesem Kapitel geht es um das Selbstwertgefühl. Du
erfährst etwas über den Unterschied zwischen
Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Darüber, dass es
nicht reicht, gut Tennis zu spielen oder in Deutsch gute
Noten zu schreiben, um sich geborgen und wohl zu fühlen.
Du kannst ein hohes Maß an Selbstvertrauen haben und
dich trotzdem leer und traurig fühlen. Warum das so ist,
kannst du hier lesen.

Was ist das Selbstwertgefühl?

Viele Menschen glauben, dass das Selbstwertgefühl etwas ist, das man hat oder eben auch nicht hat. Vielleicht hast du den Eindruck, dass du einen geringen Selbstwert hast. Selbst wenn das so ist, hast du immer noch die Möglichkeit, sicherer und stärker zu werden. Du kannst deinen Blick auf dich selbst ändern.

Manche behaupten, dass es ein langer, zäher Kampf sei, ein besseres Selbstgefühl zu bekommen. Ich glaube nicht, dass das stimmt. Ich glaube, dass es möglich ist, ein stärkeres und gesünderes Selbstbild zu bekommen, wenn man seine Gedanken über sich ändern will. Dabei geht es einem mit jedem Schritt besser. Der Selbstwert kann immer wachsen. Du kannst innerlich stark werden.

Die 16-jährige Cecilie erzählt uns über ihren Selbstwert:

Ich bin jetzt, wie ich bin. Ich habe damit aufgehört, mich zu pro-
duzieren. Zu viel Zeit habe ich damit verbracht, mich mit meinen
Freundinnen und anderen zu vergleichen. Seit ich daran glaube,
dass ich so sein darf, wie ich bin, habe ich nicht mehr das
Bedürfnis, mich mit anderen zu vergleichen. Wuchs ein Pickel in
meinem Gesicht, konnte ich früher eine Verabredung nicht einhalten
- ich musste ja perfekt sein. Heute kann ich unfrisiert und mit
Pickeln rausgehen und fühle mich damit wohl. Ich stand mir
selbst im Weg, weil ich glaubte, dass niemand mit mir, so wie
ich wirklich war, Zeit verbringen wollte. Es ist cool, dass ich
diese dummen Gedanken jetzt im Griff habe, damit es mir nicht
so schlecht geht
.

Dein Selbstwert ist die Einstellung, die du zu dir selbst hast, und die Art, wie du über dich nachdenkst. Es ist der Wert, den du dir beimisst, und die Art, wie du dich siehst.

Du kannst z. B. folgende Überzeugungen haben:
• Ich bin ganz OK, so wie ich bin.
• Andere mögen mich.
• Ich bin ein guter Freund.
• Ich bin ein guter Mensch.
• Ich werde ein gutes Leben haben.
• Ich schaffe es.

Hast du ein geringes Selbstwertgefühl, glaubst du vielleicht
Folgendes:
• Ich bin nicht gut genug.
• Etwas an mir ist falsch.
• Man kann auf mich verzichten.• Ich
• Ich bin es nicht wert, dass andere Zeit mit mir verbringen.
• Ich bin komisch und andere mögen mich nicht.
• Ich bin ein schlechter Mensch.
• ich bin bedeutungslos.

Selbstwertgefühl
ist wichtig,
um an den Menschen,
der du bist, zu glauben.

Wir können unser Selbstwertgefühl nie ganz verlieren. Es kann aber so gering werden, dass wir unsere Lebensfreude verlieren. Im Leben jedes Menschen schwankt hin und wieder das Selbstwertgefühl.

Von Kindesbeinen an entwickelt sich dein Selbstwertgefühl. Deine Eltern, Lehrer und Freunde sind gemeinsam mit deinen vielen Erlebnissen daran beteiligt, dein Selbstwertgefühl zu formen. Positiv und negativ.

Zu Beginn deiner Teenagerzeit hat deine Persönlichkeit oft Wachs­tums­ schmerzen. Deine Gefühle sind voll aufgedreht und du kannst innerhalb einer halben Stunde froh gestimmt, ängstlich, wütend und gereizt sein. Mit 17 - 21 Jahren kannst du deine Gefühle besser kontrollieren und wirst ruhiger. Warte aber nicht auf deinen 17. Geburtstag, bevor du etwas für dein Selbstwertgefühl tust. Du hast viele Möglichkeiten, dein Selbst zu stärken. Und wenn du bereits 18 bist und dein Selbstwertgefühl keinen Zentimeter größer ist als mit 14, brauchst du nicht frustriert zu sein. Aber lies weiter. Vergiss nicht, dass wir in unserem ganzen Leben Neues über uns selbst lernen. Wenn du willst, kannst du dich immer entwickeln.

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