Schiffbruch und das Leben ist doch vollkommen! von Brissa Wudy

 

erzählt die Geschichte einer Rollstuhlfahrerin, der Autorin selbst, die durch einen Unfall seit 14 Jahren querschnittgelähmt ist.

 


Brissa Wudy

ist gelernte Sonderschullehrerin und hat bis zu einem Unfall im Jahre 1995, der eine Querschnittlähmung zur Folge hatte, an den verschiedensten Kinderprojekten mitgewirkt. 2007 beginnt sie durch eine große Inspiration zu schreiben - ihr Verstand erlebt ihr Leben als Schiffbruch, ihre Seele weiß, alles ist vollkommen. Seit diesem Zeitpunkt hat sie das Glück in ihr Leben eingeladen und ist, trotz Körperbehinderung, mit zunehmender Lebensfreude und Humor gesegnet.

Brissa Wudy hat zwei Kinder und lebt in Krems an der Donau, in Niederösterreich.

 

Einige Menschen
sehen die Dinge,
wie sie sind,
und fragen:
warum?
Ich träume
nie dagewesene
Träume und frage:
warum nicht?
George Bernard Shaw

Für meine treuesten Wegbegleiter
Julian, Janina und Mama

Zur Verwendung und Nichtverwendung weiblicher Formen, österreichischer Mundartwörter und umgangssprachlicher Ausdrücke

Wie Sie stellenweise aus folgendem Text erkennen werden, sind für mich weibliche Vorbilder, ein weibliches Bewusstsein in einer männlich orientierten Welt sehr wichtig.

Ich bekomme Gänsehaut, wenn eine Frau zum Beispiel formuliert, sie ist Direktor einer Schule. Ich war kein Lehrer, sondern eine Lehrerin, ich bin eine Rollstuhlfahrerin und kein Rollstuhlfahrer. In diesen einfachen Varianten ist es mir wichtig, das weibliche Bewusstsein zu fördern. Wenn eine relativ einfache Form der Geschlechterintegration schriftlich möglich ist, wie im Anhängen von -In und -Innen, habe ich diese Schreibweise gewählt. Wenn ich aber beginnen muss, Schrägstriche zu schreiben, wie der/die liebe/n PflegerInnen ..., finde ich den Lese- und Schreibfluss zu sehr unterbrochen und vertraue darauf, dass Frauen und Männer am Weg zum wahren Menschsein wissen, dass mit Mensch jeder - Mann und Frau - gemeint ist.

Ich verwende in meinem Buch einige österreichische Mundartwörter bzw. umgangssprachliche Ausdrücke. Damit das Lesen durch Fußnoten nicht unterbrochen wird, gibt es im Anhang ein alphabetisches Verzeichnis der Ausdrücke, die sich möglicherweise Ihrem Verständnis entziehen.

Die Mundartgedichte habe ich für meine „ausländischen“ FreundInnen und LeserInnen übersetzt. Diese reinen Übersetzungen verlieren aber etwas an Charme gegenüber den Originalgedichten.

Danke für Ihr Verständnis

 

Inhalt

 13 Alles ist vollkommen
 15 Danke
 17 Alles ist vollkommen

 23 Schiffbruch
 25 Schiffbruch
 26 Intensivstation Udine
 28 Kapitän Rakoczy
 30 Landesklinik Innsbruck
 37 Lakshmi und ihre Kinder
 39 Rehabilitationszentrum Bad Häring
 47 Wia san nua a bissl ondas
 50 Wir sind nur ein bisschen anders
 53 Lernen in Bad Häring
 64  Hermanns Entscheidung

 69 Mein Leben mit Rollstuhl
 71 Wieder selbstständig leben
 83 Mariann und die Libelle
 86 Das Leben beginnt wieder
 96 Mariann und der Raum mit den vielen Türen
103 Feuertaufe
109 Rakoczy und der Tod seines Freundes
118 Mir ist alles zu langsam
125 Syranno und die Seemannslieder

136 Ich werde 40 oder Die Rechnung mit den roten Zahlen.
    Wendepunkt.
142 Hermann und die Bienen
149 Verknotungen und Entwirrungen oder Die Kunst, sich um
    seinen eigenen Schmarrn zu kümmern
156 Marianns Entscheidung
162 Es hört nicht auf oder Das Leben will sich ständig
    neu erfinden
164 Erwachen

167 Begegnungen, Schätze
169 Der Verstand und die fette Kuh oder Bitte lass mich
    leben!
172 Begegnung mit einem schwerhörigen Jungen oder Die
    Trennung von Wort und Klang
174 Mutter Unser
175 Ich suchte Manfred auf oder Liebe ist Mitgefühl
181 Begegnung mit Reinhold oder Die Reise durch die
    Nebelwand
187 Warm And Tender Rain
190 René und Françoise Egli oder Der betrunkene Verstand
198 Leben, welches Spiel spielst du?
200 Gabriele und die weibliche Kraft der Vernetzung oder
    Lebensmärchen schreiben
209 Ode an meine beste Freundin
210 Ich werde zum Tanzen verführt oder Die Kraft des
    Kreises
217 Die Kräfte der Welt
218 Stimme als Ausdruck der Seele oder Yo Te Dare
226 Tonlos - Atemlos

229 Reflexionen
231 Methodenstreit und Glaubenskriege oder Wahrheiten
    umschnuppern
237 Fiacht di ned
239 Fürchte dich nicht
241 Bin ich noch eine Frau? oder Wieder an die Liebe
    glauben
251 The Past Is Over / Shine
252 Perfektion, Fehler und Hoffnung oder Das Leben selbst
    ist IMMER bereit uns anzulächeln
257 You’ll Never Walk Alone
258 Begrenztheit, Demut oder Ich glaube, das Leben träumt
    von einer Welt ...
264 Was wäre ich ...

267 Ich habe mich neu ins Leben verliebt
269 Ich habe mich neu ins Leben verliebt
271 Tausend Spiegel

273 Anhang
275 Namensverwirrung
276 DANKE
278 SCHIFFBRUCH - die handelnden Personen
279 Mundartglossar
281 Literaturverzeichnis

Alles ist vollkommen


Danke

Das Danken hat in diesem Kapitel meines Lebens einen besonderen Stellenwert. Ich war für eine bestimmte Zeit lang in der Situation, nichts, absolut nichts selbstständig tun zu können, außer zu atmen. Außer zu danken. Der Dank wärmte mein Herz und damit meinen leblosen Körper. Die Dankbarkeit gab mir Kraft, war DIE Quelle, mich neu zu erschaffen, mit Hilfe der genannten Personen. So ist in dieser speziellen Situation der Dank fast ein eigenes Kapitel, dem ich viel Zeit widmete, und ich konnte noch einmal in diesem großen, warmen See der Dankbarkeit baden. Ich will damit nicht eine neue Schmalzkultur anzetteln, sondern meine Welt mit Ihnen teilen. Es hat ja nicht ganz aufgehört. Täglich begegne ich Dingen, die zu hoch oben sind, Wegen, die für mich nicht befahrbar sind, Bewegungen, zu denen ich nicht imstande bin. Täglich werde ich erinnert, dass Hilfe keine Selbstverständlichkeit ist, sondern ein Geschenk, aus meiner Sicht.

Auch ist mir bewusst, wäre ich lange vor dieser Zeit geboren, meine Möglichkeiten zu überleben wären praktisch bei Null gewesen. So erlebe ich mein Leben als großes Geschenk, als Gnade. Ich bin dankbar für die Zeit, in die ich hineingeboren wurde. Ich bin dankbar für das Land, in dem ich lebe, und es ist mir bewusst, dass ich es, im ach so freien Amerika zum Beispiel, um vieles schwieriger hätte. Ich bin dankbar für den Erfinder dieses Eisengestells unter meinem Allerwertesten, das sich Rollstuhl nennt und sich seinen Namen erst dadurch verdient hat, dass es Leicht- und Aktivrollstühle gibt. Und die gibt es noch nicht allzu lange. Nur diese ermöglichen mir das Gefühl der Freiheit, das berauschende Gefühl einer Talfahrt. Ich musste mich zwei Tage mit einem alten Rollstuhl fortbewegen und ich konnte es nur den Tränen nahe. Unendlichen Dank dem göttlichen Erfinder dieses Rollomobils, wer immer du warst. Oder dem Erfinder des Katheters, für viele ein grauenhaftes Werkzeug, für mich ein Geschenk Gottes, das mir Selbstständigkeit gewährt.

Das alles heißt nicht, dass ich kein politisches Verständnis schüren will, keine politischen Ambitionen habe oder nicht von einer barrierefreien Stadt, wie es Berkeley in Kalifornien ist, träume. Doch braucht Politik neue Kraftquellen, um nicht auf der Ebene des Kampfes, der gegenseitigen Verurteilung stecken zu bleiben und nur noch müde zu machen. Auch meine kurze Zeit des politisch aktiven Erfahrungsammelns hat mein Vertrauen in die Macht der Politik nicht bestärkt. Ich weiß, dass wir Menschen nicht umhin kommen werden, diese Art der Kommunikation zu lernen. „Gute Leute braucht das Land“ und ich bewundere jeden, der sich darin versucht. Wer nur einmal in einem noch so kleinen Verein gearbeitet hat und erlebt hat, welch hohe soziale Kompetenz gelebte Demokratie erfordert, weiß, wie anspruchsvoll die Arbeit eines wahren Politikers ist und wie schnell wir in die Atmosphäre kommen, den anderen am liebsten an die Wand kleben zu wollen. Wissen als Quelle der Politik ist eindeutig zu wenig. Wissen braucht die Paarung mit der Weisheit. Um Weisheit zu erlangen, braucht es viel Hören, Zuhören. Ich kann es Ihnen nicht erklären, aber die Dankbarkeit hat mir neue Räume eröffnet, den Klang des Lebens zu hören, seinem Ruf zu lauschen und mein Leben bekam dadurch mehr Süße und Kraft. Wenn daraus eines Tages Tatkraft entsteht, werde ich mich nicht dagegen verwehren.

Wir brauchen einerseits Frauen, die männliche Energien entwickeln, damit Frauen überhaupt einmal gehört werden - Vorreiterinnen, Pionierinnen. Wir brauchen Männer, die Gefühle zulassen können, ihre weibliche Seite entdecken, damit dieser Planet Heimat für alle Lebewesen sein kann und die männliche Kraft in Reinkultur nicht alles, was anders oder schwächer ist, zerstört oder umbläst. Wir brauchen andererseits Frauen, die die Kraft der Weiblichkeit tief in sich finden können, was viel mit der Kraft des Wassers zu tun hat. Wir brauchen Frauen und Männer mit Tatkraft und Mut, verbunden durch Wellen des Respekts und der Freiheit. Wir brauchen das Hören und das Zuhören. Kurzum, wir brauchen uns gegenseitig und die Qualität des Dankens macht das Miteinander irgendwie leichter.

Alles ist vollkommen

März des Jahres 2007.
Ich schreibe für meine Freundin Trixi ein Empfehlungsschreiben für eine wunderbare Arbeit, die sie im Bereich Hospiz und Palliative Care geleistet hat. Kurz vor Mitternacht bin ich fertig. Ich fühle mich inspiriert und bin mit dem verfassten Text zufrieden. Das Schreiben hat mir Spaß gemacht.

Plötzlich bemerke ich vor meinem inneren Auge ein ungewöhnliches Bild. Ich sehe ein hölzernes Schiff, das an einer Insel gewaltsam gestrandet ist. Einige Latten sind gebrochen und stehen teilweise wüst zur Seite. Gleichzeitig wird mir in der Gunst der Stunde bewusst, dass mein Verstand mein Leben, vor allem die Geschichte meines Unfalls, der mir eine Querschnittlähmung und einen Rollstuhl brachte, so beurteilt. Ich sei aufgelaufen, gestrandet, eine gebrochene, gescheiterte Existenz sozusagen.

Im selben Augenblick WEIß ich aber, dass ALLES VOLLKOMMEN ist, genauso wie es IST. Mein Leben war und ist genau richtig. Egal welches Unglück geschieht, alles bewegt sich zu seiner Zeit unweigerlich zur Vollkommenheit zurück. Oder wie es für mich ein österreichischer Musiker in den wohlklingenden Worten ausdrückt: „Don’t you know wherever you are going to the warm and tender rain is gonna fall again.“ Ebenso wollte mir das mein geliebter, sonst rationaler Stiefvater nach meinem Unfall ungewohnt gefühlvoll mit dem Songtext „You’ll Never Be Alone“ nahebringen. Auch ein asiatisches Sprichwort besagt: „Buddha wird an der Himmelstüre stehen, bis der Letzte hindurchgegangen ist.“ (Ich verrate Ihnen jetzt ein Geheimnis: Dies gilt auch für Christen, Moslems, alle, sogar Frauen! Nur mit verschiedenem Empfangskomitee. Aber psst!) Nichts und niemand war jemals außerhalb, niemand ist oder war oder wird jemals verloren sein. Bedeutet das dann auch, dass alles erlaubt ist? Doch ich werde weggezogen vom bewussten Denken in meine Mitte hinein.


Eine innere Stimme sagt mir, dass ich meine Krankengeschichte aufschreiben und damit etwas von der vielen Liebe, die ich in dieser Zeit erhalten habe, zurückgeben könne und vielleicht sogar dem einen oder anderen, der Ähnliches erlebt hat, etwas Trost spenden könne. Vor meinem inneren Auge waren aber auch plötzlich Figuren, die aus dem gestrandeten Schiff krabbelten. Sie hatten bestimmte Charaktere und Schicksale, manche hatten schon Namen. Sie verkörperten das, was leichter in Bildern und Geschichten erzählt werden kann als in der Sprache des Verstandes. Ich solle diese zwei Handlungsstränge in abwechselnder Folge erzählen. Der Arbeitstitel Schiffbruch oder die Vollkommenheit des Lebens solle mir helfen, den roten Faden zu behalten.

In letzter Zeit hat es sich so zufällig ergeben, dass ich, entweder aus innerem Drang oder durch die Bitte einer Freundin, Gedanken in schriftliche Form brachte. Das Ergebnis war für mich befriedigend und auch die jeweils andere war davon berührt. Dadurch bemerkte ich, dass, wenn mich etwas tief berührte, es mir großen Spaß machte, dies auch in Worte zu kleiden. Da ich davor nur so eine Art Tagebuch schrieb, das aber seit meinem 15. Lebensjahr, und manchmal Briefe, war mir das bisher nicht so aufgefallen. Begeisterte DeutschlehrerInnen hatten sich in meiner Schulzeit auch nie um mich geschart. Schon eher betrachteten sie mich als hoffnungslosen Fall, der halt gerade genügend Grips hatte sich durchzuschwindeln. Meine Krankengeschichte aufzuschreiben und damit die Chance zu nützen, etwas von der vielen erhaltenen Liebe zurückgeben zu können, dieser Gedanke gefiel mir gut. Ich fühlte mich ohnehin wie von einer Welle der Liebe und Fürsorge überschwemmt, die einfach wieder zurückfließen wollte. Aber eine Geschichte mit Figuren zu erfinden, das fand ich weit hergeholt. Ich bin keine Schriftstellerin. Ich habe mich zwar in letzter Zeit viel mit der Wirkung von Bildern und Geschichten auf meine Seele beschäftigt, doch fühlte ich mich nicht qualifiziert eigene zu erfinden. In dem Augenblick, als ich diese Idee empfing, durchströmte mich so wohlige, sanfte, zeitlose Wärme, dass mein Sein keine andere Chance hatte, als sich entspannt auszudehnen und eine weitere Perspektive einzunehmen. Die Kraft des beurteilenden Verstandes war vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Als Folge davon schrieb ich mir zumindest „brav“ die wichtigsten Eingebungen auf. Langsam kam ich in mein „normales“, beschränktes Bewusstsein zurück und dachte noch relativ friedlich: „Ja, vielleicht, vielleicht mach ich das irgendwann mal ...“

Zwei Monate vergingen, in denen ich einerseits zwischen freudigem Herzklopfen und wohligen Wattebauschgefühlen und andererseits knallharten Selbstvorwürfen der absoluten Unfähigkeit und des beginnenden Größenwahns hin und her schwankte. Dann bemerkte ich, dass die Intensität der Bilder zu verblassen begann. Es gefiel mir gar nicht, meine neue Bilderwelt möglicherweise zu verlieren, und ich traf eine Entscheidung. Ich beschloss, das Experiment für mich selbst zu wagen. Ich hatte ja alle Zeit der Welt und könnte zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob daraus auch etwas Brauchbares und Inspirierendes für andere Menschen entstanden war. Anders ausgedrückt, hatte ich eine Möglichkeit gefunden, den alten, ängstlichen Herrn in mir, genannt Verstand, lautlos zu umgehen und mir das zu erlauben, was ich wollte, es EINFACH ZU TUN! Die Schleusen waren geöffnet und der erste Schreibfluss plätscherte dahin. In einem Guss schrieb ich mir die Unfallgeschichte bis zur Entlassung aus dem Rehabilitationszentrum von der Seele und das Fließen durchspülte nochmals heilsam die zurückgebliebenen Wunden und Narben. Wie einen Film erlebte ich mein zweites Leben noch einmal, tauchte kurz wieder ein in die Freuden und Tiefen, um sie dann auf wunderbare Weise loszulassen. Wenn auch niemals ein anderer Mensch diese Zeilen lesen würde, meiner Seele hatte es gedient!

Die weiteren „Schreibanfälle“ kamen in unrhythmischen Abständen und nie, wann ich es mir vorgenommen hatte. Genauso unorthodox ergab sich die Reihenfolge der Kapitel. Anfangs gab es längere Pausen und ich spürte, wie etwas in mir arbeitete und neu geordnet werden musste oder wie ich den Anlauf für eine Hürde nahm, aber kurz vor dem Absprung wieder stehen blieb. Je näher die Ereignisse meines Lebens rückten, umso schwieriger war es, mit Distanz und Überblick zu berichten. Doch der entscheidende Faktor war die Geschichte mit dem Erfinden des Figurenteils. Als ich endlich den Mut fand, die Überlebenden des Schiffbruchs nicht nur einzeln zu beschreiben, sondern sie in ein gemeinsames Geschehen zu entlassen, war die Lösung präsent. Ich brauchte und konnte auch nichts erfinden. Die Figuren lebten in mir und ich musste sozusagen nur aus meinem Inneren „abschreiben“ und aus meiner reichlichen, nächtlichen Traumwelt die Zutaten schöpfen. Im realen Leben bin ich eine Rezeptköchin, die nervös wird, wenn etwa keine Backzeit angegeben ist oder Zutaten fehlen, und genieße es, Menschen zu beobachten, die ihre Küche in ein lustvolles, alchemistisches Labor verwandeln. Endlich konnte ich mich einmal so fühlen und so einen Prozess, in beginnender Weise, von innen her erleben. Damit waren die Schranken für das Schreiben endgültig gefallen und ich mutierte zur Nachteule, da ich ja auch noch eine, wenn auch kleine Familie zu versorgen hatte. Ich war selbst so gebannt, wie die Geschichte ausgehen würde und welche Entscheidungen die einzelnen Figuren treffen werden, dass ich großen Spaß hatte und wie ein kleines Kind aufgeregt war. Diese Freude half mir wiederum, für die Schilderungen des realen Lebens die nötige Distanz zu finden. Überhaupt wurde der Humor der wichtigste Begleiter bei meinen internen Diskussionen mit meiner Verstandesseite und ich wünsche ihn mir als treuen Begleiter durch mein weiteres Leben.


Feinsinnige Menschen haben vielleicht schon in dieser kurzen Einführung etwas bemerkt, das im folgenden Text verstärkt zum Ausdruck kommen wird. Ich bin von sehr verschiedenen Persönlichkeitsteilen geprägt. Da gibt es die Träumerin, die voll Liebe ist und sich mit Leichtigkeit zu den Sternen emporschwingt, im Mondlicht badet und ihren FreundInnen mit Vergnügen das Blaue vom Himmel erzählen kann. Im Englischkindergarten beschwerten sich die Tanten gerne darüber, dass ich, statt ihren Geschichten zu lauschen, immer aus dem Fenster sah und vor mich hinträumte. Ich hatte auch lange Zeit das Gefühl, am falschen Planeten „gelandet“ zu sein, und beschäftigte mich in Gedanken damit, ob ich in der Geburtsklinik etwa vertauscht worden wäre.

Weiters ist mein Verstand ungläubig, eigenwillig, leicht bissig, will die Dinge genau wissen und sich nichts einreden lassen - ein ungläubiger Thomas halt. Man könnte ihm sogar Ansätze menschenverachtender Züge vorwerfen. Diesen Spagat in einer Person zu leben, war nicht immer lustig, ermöglichte mir aber ein breites Kommunikationsspektrum. Ich konnte mich mit verschiedensten Menschen austauschen, da ich viele Standpunkte aus meiner inneren Welt kannte. Der Verstand verscheuchte die Träumerin und die Träumerin hasste den Verstand für seine Kontrollsucht. Irgendwann kam aber der Punkt, wo eine interne Friedenskonferenz vonnöten war. Immer besser gelang das gegenseitige Zuhören. Das Weibliche und das Männliche in mir beendeten den Krieg, der aus Angst und Entfremdung entstanden war. Die Annäherung brachte auch in der äußeren Welt den ersehnten Frieden mit den Männern. Möglicherweise hat sogar die Einschränkung eines Lebens im Rollstuhl diesen Prozess der Friedensverhandlungen gefördert oder beschleunigt.


Wer da zu mir gesprochen hat, wenn ich - ich solle dies oder jenes tun, also ein Buch schreiben, es so und so nennen und strukturieren - schreibe? Keine Ahnung. Ich sehe in uns Menschen einen Teil, den ich den Höchsten, den Tiefsten, den Besten oder den Ursprünglichsten nenne. Dieser Teil ist verbunden oder identisch mit einer universellen Intelligenz, die das liebevollste, das weiseste, das wahrhaftigste SEIN ist. Mit diesen Formulierungen konnte ich immer leben. Im Laufe der Zeit wandelten sich die Namen dafür. Das Höhere Selbst, das Göttliche Selbst, der Universelle Lebensstrom. Und als ich die Göttin entdeckte, gab es streckenweise auch einen Gott. Mein Weg zu diesem Glauben war sehr facettenreich.

Als Kind schüttelte ich den Kopf über die komplizierten Erwachsenen, die extra Kirchen erbauen ließen, nur damit die Kinder an den lieben Gott glauben. Doch gab es in der Kindheit auch gläubige Zeiten, in denen ich mich in leeren Kirchen herumtummelte und ich mich eins fühlte mit einer Macht, die von da oben und da innen kam. Für einige Zeit fand ich Heimat in einer katholischen Jugend, die ungläubige Jugendliche nicht ausschloss, sondern respektierte, Dialoge ermöglichte und verschiedenste Meinungen zuließ. Meine ganze Freizeit dort verbringend „schimpfte“ mich meine Mutter eine Betschwester. Als ich sie in späteren Jahren beim Disput, warum ich meine Kinder nicht taufen wolle, fragte, warum sie sich als ungläubiger Mensch eine Taufe wünschte, antwortete sie, sie könnte ja noch gläubig werden, wenn sie einmal alt und krank sei. Mit circa 17 Jahren wandte ich mich nach religiösen Diskussionen mit unserem katholischen Jugendbetreuer von Gott ab mit dem Entschluss, ich wolle an mich selbst glauben, sonst könnte ich nicht an Gott glauben. Aber danke an dieser Stelle für dieses wertvolle Reibungsfläche Sein! Um mit 18 Jahren nach einem familiären Katastrophenjahr und vormaturalichem Desaster einen Brief genau an jene verstoßene Instanz zu schreiben, ob ER mir denn nicht bitte doch dieses eine Mal aushelfen könne. Ich wolle die Matura schaffen, hätte keine Kraft mehr für ein weiteres Schuljahr. Was ich als Gegenleistung versprochen habe, weiß ich leider nicht mehr. Schuldbewussterweise war ein Versprechen jedenfalls inkludiert. Ich flutschte trotz zweier Zusätze problemlos durch die Matura. Der Vorsitzende war sehr angetan von mir, schnitt sogar meinem Prüfer das Wort ab, nahm ihm die Kreide aus der Hand und meinte, ich hätte absolut Richtiges gezeigt, es sei getan, setzen. Leicht beeindruckt war ich schon. Trotzdem wurde ich nicht gläubig, da ich noch eine Rechnung mit der Liebe offen hatte.

Ich ging mit 18 Jahren nach Wien und erlebte eine wunderbare, freie, inspirierende, selbstständige Zeit. Endlich frei! Das Einzige, das ich nicht fand, war die Liebe. Ich meinte das aber in dieser Zeit nicht nur auf einen Partner bezogen. Ich hatte viele FreundInnen, doch die tiefe Sehnsucht in mir fand keine Antwort. Ich hatte das Gefühl, Menschen bestünden aus so vielen verschiedenen Meinungen und Interessen, dass sie sich nicht einmal in der Welt der Gedanken und des Geistes befriedigend treffen konnten. Der Verdacht kam in mir auf, dass ich zwar jetzt endlich Freiheit erlebte, aber dass es Liebe an sich überhaupt nicht gäbe. Liebe musste ein erfundener Begriff sein, mit dem man Menschen etwas vorgaukeln konnte, um sie damit abhängig zu machen. Diese Einsamkeit rief ganz reale körperliche Schmerzen in mir hervor! Als mir dann noch die nukleare Bedrohung zum ersten Mal so richtig zu Bewusstsein kam, stürzte ich mich zusammen mit einem Freund in absolute Sinnlosigkeitsgefühle. Wir gingen für einige Zeit nicht mehr zu unserer Ausbildungsstätte und nicht außer Haus. Brüteten darüber, was angesichts der nahen Zerstörung der Menschheit noch zu tun übrig bliebe. Ich kann mich an keine klare Erkenntnis aus diesem Abstieg in die Hölle erinnern. Jedoch haben die Lebenskräfte gesiegt. Sterben wollten wir anscheinend trotzdem nicht, wenn auch vielleicht nur aus Feigheit. Wir wandten uns wieder unserer Ausbildung und dem Leben zu.

Und langsam hatte ich zumindest Begegnungen im Geiste. Das Gefühl, verstanden zu werden, dass meine Gedanken und dann auch Gefühle für jemanden nachvollziehbar waren, tröstete und versöhnte mich. Der Weg war lang und weit und ist nicht primär Thema dieses Buches. Aber irgendwann waren die Worte Liebe, Gott und Göttin keine Außenseiter mehr. Nach wie vor sind es Worte, die großen Bedacht bedürfen, sind sie doch Anlass für viele, viele Missverständnisse zwischen Menschen. Aber innen drinnen in mir sind sie keine Fremden mehr. Und es ist nicht mehr schmerzhaftes, sondern spannendes Unternehmen herauszufinden, wo und wie andere Menschen zu diesen Begriffen stehen, was sie ihnen bedeuten oder nicht bedeuten. Denn eines wurde auch klar: etwas in mir zu finden ist eine Sache, darüber zu kommunizieren aber wieder eine eigene Welt. Wie kannst du das Gefundene mitteilen? Und genau daran werden diese Begriffe geschliffen, präzisiert und erneuert. Denn diese neuen Zugänge zu inneren Welten können schwer in die Welt hinausgebrüllt werden, einem anderen Menschen als Schatz übergestülpt werden. Liebe und das Göttliche nun auch mit den Mitmenschen zu finden, braucht den Raum der Freiheit und des Respekts. Braucht viel Zuhören, wo und wie hat der andere gefunden oder nicht. Oft reichen Worte nicht aus, das zu beschreiben, was wir in der Tiefe unserer Seele entdeckt haben. Musik, Geschichten, Tänze, Kunst sind mir oft mehr Mittler der inneren Wahrheit als Worte. Trotzdem bin ich eine, die das Erzählen, das Zuhören und das Spiel mit den Worten liebt. Ist Sprache doch auch eine wichtige Ausdrucksform, in der wir Menschen uns annähern und voneinander lernen können. Trotz vieler gefundener Schätze ist mein Hunger nach Nähe und gemeinsamen Tänzen noch lange nicht gestillt.

Möge das Lesen meiner Geschichte Begegnung sein zwischen uns. Begegnung mit einer, die auch über die Wirren des Lebens gestolpert ist, die vielleicht dieselben oder andere Fehler gemacht hat wie Sie, die gleichen oder andere Schätze gefunden hat? Meine Anliegen sind also kommunizieren, austauschen, zuhören, sowie Trost spenden, da ich selbst so reich von meinen Mitmenschen beschenkt wurde, und gegenseitig Hoffnung und Mut geben.

Bis gleich und danke fürs „Zuhören“!

Schiffbruch

Die Sonne ging auf über einer kleinen Insel im Indischen Ozean.
Die fehlenden Berge und die weite Sicht auf den Horizont über
dem Meer lösten das Gefühl aus, die Sonne hätte es furchtbar eilig
mit dem Aufsteigen. Es war ein warmer, windstiller Tag, der nor-
malerweise das Gefühl von großem Frieden in einer menschlichen
Seele auslöst.
Welchen Anblick aber die neu erwachte Helligkeit da freigab,
hatte im besten Fall die Beschreibung „Ruhe nach dem Sturm“
verdient. Ein hölzerner Schiffsrumpf mit vielen gebrochenen und
quer stehenden Latten lag am Strand. Er war, so schien es, gegen
eine Felsformation der Küste geprallt.
Am Ufer lagen reglos einige menschliche Körper. Was war ge-
schehen?

Intensivstation Udine

Udine. Intensivstation. Meine Mutter sitzt neben meinem Bett und erzählt mir, ich hätte einen Unfall in Italien gehabt. Die Kinder seien wohlbehalten in Österreich angekommen und ich würde bald heimgeholt. Friedl, die Großmutter meines Sohnes, arrangiere gerade alles. Ich brauche mir keine Sorgen machen, alles wird gut.

Ich horche ihr aufmerksam zu. Ich habe keine Körperwahrnehmung und keine Emotionen. Kein Wunder. Ich war seit fünf Tage in einen Tiefschlaf versetzt und wurde extra für den Besuch aufgeweckt. Mein Geist ist allerdings hellwach. Ich prüfe nüchtern und konzentriert die Worte meiner Mutter, vergleiche sie mit meinen Erinnerungen und komme zu der Erkenntnis, meiner Mutter wurde etwas Falsches erzählt. Da stimmt etwas nicht: Wir hatten die italienische Grenze überschritten! Meine Mutter hält mich für verwirrt und ich muss später erkennen, dass meine Erinnerung zu diesem Zeitpunkt nur bis ein paar Tage vor dem Unfall reichte. Ich hatte das Passieren der Stadtgrenze von Venedig mit den Autokolonnen, die sich an Parkhüttchen langsam vorbeischoben, als Verlassen des italienischen Bodens empfunden. Aber so bin ich nun einmal, will mir nichts einreden lassen, muss alles selbst überprüfen. Insgesamt lässt mich meine Mutter mit dem Gefühl zurück, alles werde für
mich getan, ich brauche mich um nichts kümmern.

Nachdem sie gegangen ist, schaue ich mich um. Ich bin in einem lang gestreckten, relativ hellen Raum mit vorherrschender Farbe weiß und vielen Betten. Ich sehe Schwestern und Pfleger in geschäftigem Tätigsein. Ein Gefühl des Gerührtseins überfällt mich. Mir wird ganz warm ums Herz. Jetzt müssen diese armen Menschen mich pflegen, weil ich nichts selbst tun kann. - An dieser Stelle ist es an der Zeit, über meinen körperlichen Zustand zu berichten.

Ich war, als ich auf der Rückreise eines Italienurlaubs nach einer Autopanne Hilfe holen wollte, an einer ungesicherten Stelle sieben Meter in die Tiefe gefallen und dabei auf Beton geprallt. Ich brach mir fünf Wirbel und sieben Rippen. Dabei wurde mein Rückenmark gequetscht, was eine komplette Lähmung der unteren Extremitäten auslöste. Außerdem hatte ich ein Schädelhirntrauma, weswegen ich einige Tage in Tiefschlaf gehalten wurde. Wenigstens Letzteres löste sich zu meinen Gunsten auf. - Aber zurück zu meinem Gerührtsein. Irgendwann in diesen Tagen des unfreiwillig verlängerten Urlaubs in Italien bat ich eine Schwester um Zettel und Schreibzeug, erkundigte mich nach den Namen der Schwestern, Pfleger und Ärzte und schrieb auf „Italienisch“ einen Dankesbrief, der ungefähr so lautete: „Cara Maddalena, cara Helena, caro Cristiano ... e caro dottore, mille, mille grazie ...!“ (Liebe Magdalena, liebe Helene, lieber Christian ... und lieber Doktor ... vielen tausend Dank für Ihre Hilfe!) Ich liebe Italien! Ich liebe die Italiener und Italienerinnen! Und ich verbrachte eine rosarote Zeit, wahrscheinlich meist schlafend. Ein Rosarot, welches mich noch längere Zeit begleiten sollte. Ein Rosarot, das ich bisher in die Barbiepuppenabteilung verbannt hatte, dem ich bestenfalls Einlass in die Babyabteilung gewährte.

Dann war es so weit. An einem frühen Vormittag kamen zwei Männer in schwarzen Anzügen an mein Bett. Sie würden mich nach Innsbruck fliegen. Ich bekam noch auf gut Österreichisch ein Jaukerl, damit es beim Flug keine Probleme gäbe, und wurde aus dem Raum geschoben. Doch halt! Ein Pfleger lief uns nach, Cristiano. Er busselte mich ab, verabschiedete sich und wünschte mir alles, alles Gute. Zumindest war das meine Übersetzung seines Redeschwalls. Dürfte aber nicht weit daneben liegen mit meiner Interpretation, die Herzlichkeit der ItalienerInnen trifft sich mit der universellen Sprache des Herzens. Arrivederci Italia! Am Heimflug erlebte ich unter „Drogeneinfluss“ hautnah Reinhard Meys „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein ...“ Und damit war mein Urlaub beendet, eine neue unbekannte Welt kam auf mich zu. Ein neuer Zugang zum Leben wollte erarbeitet werden, ein neuer Bezug zur Realität, zu materiellen Gegebenheiten.

Kapitän Rakoczy

Kapitän Rakoczy hatte es doch geschafft ein Feuer zu entfachen.
Es war zwar ein lauer Abend, doch die Ästchen, die Syranno
angeschleppt hatte, waren alle vom Regen der letzten Tage noch
ziemlich feucht. Gott sei gelobt! Zum ersten Mal hatten sie Fische
gefangen und dieses Mahl würde ihnen gut bekommen, jetzt wo
sich die Lazarettstimmung ein bisschen verbesserte. Ja okay,
Hermann war an einen Baum gelehnt, weil er beide Beine verlo-
ren hatte. Und er dachte nicht gerne zurück, unter welchen
Umständen er sie ihm abnehmen musste.
Er, Christian Rakoczy, der sich überreden ließ, eine Handvoll
Passagiere mitzunehmen, obwohl er nur diese eine Ladung noch
aus Indien, ohne Touristen, abholen und sich dann in seiner ge-
liebten Bretagne zur Ruhe setzen wollte. Jetzt war er, der nur Ka-
pitän sein wollte, Schiffsarzt, musste Tricks auspacken, die er nur
aus Kriegszeiten kannte, und war verantwortlich für seine Touris-
ten. Schuld waren die Frauen. Er hatte schon immer eine Schwä-
che für das weibliche Geschlecht. Aber diese Mariann, sie war so
traurig. Liebeskummer. Der Traumprinz hatte sie verlassen und
sie wollte weit weg. So schöne große Augen hatte sie, so einen
treuherzigen Blick. Wie kann man da Nein sagen?
Und jetzt lag sie da im Koma. Keine sichtbaren Verletzungen,
aber kein Bewusstsein. Nur der Atem fand seinen Weg in ihren
Körper: ein, aus, ein, aus. Schätzchen, hättest dir einen anderen
gesucht, wäre dir das alles erspart geblieben. Bei deinem
Aussehen hast doch an jedem Finger einen anderen.
Und Lakshmi, so eine bunte, volle, in sich ruhende Frau. Ihr
Mann war verstorben und plötzlich erbte sie überraschend von
einer Großtante ein Geschäft in Indien. Sie musste persönlich das
Erbe antreten und ließ für diese Reise sogar ihre geliebten Kinder
in Frankreich. Natürlich hoffte sie, dass sich ihr karges Leben
durch das Erbe wandeln würde. Sie wollte so schnell als möglich
wieder zurück sein und war auf seinen Namen gestoßen.
Ja, er hatte einen guten Ruf als Kapitän. Kein Wunder, dass sie
ihn gewählt hatte, so als Frau alleine durch die Weltgeschichte zu
28tingeln. Ja, das hätte er an ihrer Stelle auch gemacht. Er war ja
auch ein gestandener Mann, so einer zum Anlehnen und Beschüt-
zen. Nicht so einer wie dieser Wissenschaftler Hermann. Gescheit
daherreden, niemand versteht etwas, und unfähig anzupacken.
Wohlwollend und selbstzufrieden fuhr er sich mit der Hand durch
seinen mittlerweile beträchtlichen Bart und es entschlüpfte ihm
ein Seufzer der männlichen Selbstbewunderung.